Bild: Ausblick vom Gipfel des Steinbruchs in Carrara © Valeria Gunz
Das "weisse Gold", wie Marmor im Volksmund gerne genannt wird, gehört zu den kostbarsten Gütern, die die toskanische Küste zu bieten hat. Bereits im antiken Rom übte der edle Stein aus den Hängen des Maggiore eine grosse Faszination aus.
In den beiden vorangehenden Blogbeiträgen Marmor - das weisse Gold erlebt eine Renaissance im Bad und Styling Tipps für elegante Marmor-Akzente im Bad haben wir bereits über das anhaltende Marmor-Revival berichtet. Für diesen Blogbeitrag haben wir uns nach Carrara, an einen der bedeutendsten Marmor-Steinbrüche überhaupt begeben.
Bild: Der Steinbruch Fantiscritti über der Ortschaft Miseglia (Carrara) | © Valeria Gunz
An der Wiege Davids
Miseglia, ein kleiner Ort rund zwanzig Kilometer südlich der italienischen Küstenstadt La Spezia, wirkt auf den ersten Blick relativ unscheinbar. Doch liegt im Steinbruch knapp über dem Dorf die Wiege eines der bekanntesten Kunstwerke der frühen Neuzeit: Michelangelo's David.
Hier wurde im Jahr 1464 ein über fünf Meter langer Marmorblock aus dem Felsen gehauen, der in der Kathedrale von Florenz als überlebensgrosse Figur des Propheten David türmen sollte. Die Symbolkraft des kleinen Hirtenjungen, der den Riesen Goliath bezwang, wurde zur Stein gewordenen Manifestation der Macht des damals kleinen Florenz.
Bild: Tonnenschwere Marmorblöcke im Steinbruch Fantiscritti | © Valeria Gunz
Fünf Millionen Tonnen Marmor jährlich
Heute werden im Steinbruch Fantiscritti jährlich rund fünf Millionen Tonnen Marmor abgebaut und in alle Welt exportiert. Gigantische Sägen fräsen dabei grosse Terrassen in die Berghänge und tragen tonnenschwere Blöcke an die Oberfläche. Enormer Druck im Berginneren liess im Laufe vieler Jahrtausende den Marmor aus Carbonitgestein entstehen.
Bild: Zugeschnittene Marmorblöcke in Carrara | © Valeria Gunz
Jedes Stück ein Unikat
Der erdgeschichtlichen Prägung ist der Umstand zu verdanken, dass jedes Stück Marmor ein Unikat darstellt. Je nach Fundort sind die Farbgebung, die Maserung und die Dichte des Materials sehr unterschiedlich. Allein in Italien finden sich über hundert verschiedene Marmor-Sorten, von klassich-weissen und weissgrau-gemaserten Sorten wie Bianco Veneto oder Arabescato Arni bis hin zur farbigen Maserung des Breccia.
Bild: Vielfalt der Marmor-Farben | © Valeria Gunz
Für unsere Badausstellung in St. Gallen wurde Marmor als zentrales Element gewählt. Sowohl für Flächenmaterialisierung als auch für gezielte Akzente im Dekor. Im Badezimmer besticht Marmor durch enorme Funktionalität und Ästhetik: Das edle Naturprodukt lässt jedes Stück zu einem Unikat werden, verfügt über eine wasserfeste Oberfläche und ist sehr einfach zu reinigen.
> Erfahren Sie mehr darüber, wie Marmor in der talsee Ausstellung in St. Gallen im Einsatz ist.
Über die Autorin:
Farben, Muster und Materialien gekonnt zu einer stilsicheren und harmonischen Inneneinrichtung kombinieren, genau das ist die Handschrift der Luzerner Interior Stylistin Valeria Gunz. Sie kreiert Wohn- und Geschäftsräume mit Anziehungskraft. Ein passendes Designobjekt finden, eine ganze Wohnung einrichten, Showrooms oder Messestände gestalten: Wenn Stilsicherheit im Interior Design gefragt ist, kann Valeria Gunz ihr ganzes künstlerisches Talent und ihre internationale Erfahrung ausspielen. Die gelernte Modedesignerin beschäftigt sich seit 20 Jahren mit dem Einrichten von Räumen. Valeria Gunz war als Stylistin und Creative Director für renommierte Möbelfirmen im Design-Mekka Mailand und in der Schweiz tätig. Dazu zählen so klangvolle Namen wie Piero Lissoni, Living Divani, Porro, Boffi, Rifra, De Sede, Team by Wellis, Intertime und talsee. Mehr Informationen über die Mailänder-Trends, ihren umgesetzten Interior Projekten und dem Design-Shop finden Sie auf der Stilvoll-Seite. Ein Blick lohnt sich: www.valeriagunz.ch